Nachdem ich letztens in Lindenfels und Umgebung gewandert bin, fielen mir die Zeichen des Nibelungensteigs auf. Ich habe mich dann über den Steig informiert und einen Pass bestellt. Man bekommt pro gewanderter Etappe 1-2 Stempel und erhält am Ende eine Urkunde und eine Anstecknadel. Noch dazu nimmt man an einem Gewinnspiel teil, wenn man seinen abgestempelten Pass einschickt. Da ich genug hatte vom alleinigem Umherwandern, habe ich für den Nibelungensteig einen Wanderkumpanen gesucht und somit wandern wir, Fabian und ich, nun mit Bud gemeinsam den Nibelungensteig.
Start in Zwingenberg
Da es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so einfach war und Bud einen Maulkorb tragen muss und er das überhaupt nicht kennt, hatten wir uns entschieden mit zwei Autos anzufahren. Eins stellten wir in Lindenfels ab und fuhren dann gemeinsam nach Zwingenberg. Dort angekommen suchten wir zunächst die Bäckerei Germann, um uns den ersten Stempel zu sichern.
Tipp: Auf Stempelstellen auf dem Nibelungensteig kann man sich eine Übersicht ausdrucken, wo man sich überall einen Stempel holen kann. Dort sind auch die Öffnungszeiten vermerkt. Im Moment stimmen dieses manchmal nicht überein durch Corona, aber es ist eine gute erste Orientierung.
Nachdem wir den ersten Stempel im Pass hatten und noch ein wenig Proviant eingekauft hatten, ging es auch schon direkt vor der Tür der Bäckerei los mit dem Nibelungensteig. Der rote N führte uns aus der Stadt auf den Melibokus.
Das rote N markiert den Nibelungensteig Zunächst führte es uns durch Zwingenberg Durch Weinberge und an Felswänden vorbei Hoch hinaus auf den Melibokus
Innerhalb von wenigen Kilometern sind wir von 110 Höhenmeter auf 517 Höhenmeter. Dieser erste Aufstieg war bereits sehr anstrengend. Aber es sollte noch heftiger werden. Insgesamt waren es über 1200 Höhenmeter die es bergauf ging. Der Nibelungensteig macht seinem Namen bei dieser ersten Etappe alle Ehre. Die Auf- und Abstiege sind sehr steil und gehen gut auf die Knie.
Zweiter Aufstieg auf den Felsberg
Nach einer kurzen Rast ging es weiter mit dem Aufstieg auf den Felsberg. Der Nibelungensteig führt direkt durch das Felsenmeer, man kann dieses Naturschauspiel nicht verfehlen. Hier hatten wir Glück, dass es erst nach unserem Abstieg geregnet hat, sonst wäre das eine sehr rutschige Angelegenheit geworden.
Kurze Rast vor dem nächsten Aufstieg Ohlyturm – Wahrzeichen auf dem Felsberg Erbaut durch den Odenwaldklub Anfang des Felsenmeers
Nach dem Abstieg durch das Felsenmeer führte uns der Steig durch Lautertal und Reichenbach. Leider war hier weder die Touristikinformation geöffnet, noch ein Lokal das uns einen Stempel hätte geben können.
Von 194 Höhenmeter auf 575 Höhenmeter
Der weitere Weg war bestimmt durch ein ewiges Auf und Ab. Unsere Launen machten Ähnliches mit. Es zahlte sich spätestens jetzt aus, dass man zu zweit war, so konnte man sich gegenseitig motivieren und verfiel nicht ganz so in ein Tief. Ich weiß nicht, ob ich den Weg geschafft hätte, wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre.
Tipp: Die 1.Etappe am besten in zwei Etappen unterteilen. Es gibt so viel zu sehen, wozu man leider keine Zeit hat, wenn man die Etappe an einem Tag läuft. Wir hätten gerne an manchen Stellen länger verweilt, aber das lies unser Zeitmanagement nicht zu.
Höchster Punkt des Nibelungensteigs – Krähberger
Nachdem wir den Aufstieg geschafft hatten, ging es steil bergab hinunter nach Schlierbach, nur um dann noch einmal über eine Erhöhung nach Lindenfels zu führen.
Endlich am Ziel – Lindenfels
Die erste Etappe war sehr anspruchsvoll und ist für weniger geübte Wanderer nicht an einem Tag zu empfehlen. Teile die Etappe lieber auf, dann kann man sich die Sehenswürdigkeiten auch in Ruhe anschauen. Bis wir wieder an unserem Auto waren, vergingen 9 Stunden ohne lange Pausen. Insgesamt waren wir mit An- und Abfahrt über 12 Stunden unterwegs.
